Der Zauber der Gartenzwerge…

Gartenzwerge
Gargtenzwerge (2025)

Ein originaler Zwerg „made in Germany” ist der Traum vieler Gärtner, sofern sie den Spott über Gartenkitsch ignorieren können.

In einem Land, in dem aus Autoreifen Blumenbeete in Form von Schwänen hergestellt werden, sind wir jedoch wohl toleranter. Seriöse Kenner des Themas träumen davon, einmal in die kleine Stadt Gräfenroda in Thüringen zu kommen. Sie ist eine echte Zwergenhochburg (wir erklären dies denen, die polnische Produktionsstätten für Gipsfälschungen dafür halten).

Um diese kleine Stadt zu erreichen, muss man von den Hauptverkehrsstraßen abbiegen. Hier werden seit über 150 Jahren verschiedene Gartendekorationen aus Ton hergestellt, darunter die berühmtesten – Zwerge mit roten Mützen, die bei verschiedenen Aktivitäten dargestellt werden.

Diese Figuren haben eine beachtliche historische Entwicklung hinter sich, die auch von der großen Politik beeinflusst wurde. Generell lässt sich sagen, dass nicht nur verschiedene Verfechter der Gartengestaltung ein Problem mit den Zwergen hatten, sondern auch diktatorische Regime (das Dritte Reich und die DDR). Mit ihrem kleinen, stämmigen Körper, ihren grauen Bärten und ihren kegelförmigen Mützen passten sie irgendwie nicht in die Vision eines neuen, stolzen Menschen, am besten in Uniform oder Arbeiterkleidung, mit einem Gewehr oder einem Traktorlenkrad in der Hand… Außerdem hatten sie verdächtig fröhliche Gesichter und lösten – völlig außerhalb der staatlichen Kontrolle – Freude bei ihren Besitzern aus.

Die Zwergenbranche (oder vielleicht eher die Zwergenindustrie) in Gräfenroda litt nicht so sehr unter dem Wandel der Gartentrends, sondern vielmehr unter den Wirtschaftskrisen, die sie seit der Zeit der DDR plagten (natürlich wurde die Produktion verstaatlicht).

Die Versuche einer Wiederbelebung nach 1990 schlugen fehl. Sicherlich spielte auch die Dumpingkonkurrenz der entfernten Verwandten aus Gips hier eine Rolle. In Gräfenroda gibt es nur noch einen Handwerksbetrieb, der Zwerge und andere Gartendekorationen (Tiere, Pilze usw.) herstellt. Dafür ist es kein gewöhnlicher Betrieb.

Es handelt sich um die Firma der Familie Griebel, die seit über 150 Jahren Zwerge herstellt und in die ganze Welt verschickt. Die Geschichte des Betriebs, seiner Gründer und ihrer Produkte kann man in einem kleinen Museum kennenlernen. Dort werden der Produktionszyklus, die Entwicklung der Designs und die ältesten erhaltenen Exemplare der Figuren gezeigt. Man kann auch die Werkstatt besichtigen, in der sie geformt und fertiggestellt werden, und den Ofen sehen, in dem sie gebrannt werden. In der Werkstatt gibt es auch eine Zwergenklinik, in der fehlende Gliedmaßen angeklebt und die Bemalung erneuert wird. Dort wartet der wohl älteste erhaltene Zwerg, der in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts entstanden ist, auf seine Restaurierung. Er ist der wahre König dieses Völkchens.

Ich hatte das Vergnügen, aus nächster Nähe zu beobachten, wie aus einer Tonfigur ein lebhafter Zwerg – ein Jäger – wird. Das ist eine anspruchsvolle Handwerksarbeit, die Genauigkeit und Talent erfordert.

Ich habe eine kleine Fotoreportage gemacht, um die verschiedenen Produktionsstufen näher zu bringen und auf die Werkzeuge, Muster und Aufbewahrungsmethoden aufmerksam zu machen. Natürlich gibt es in der Werkstatt einen Laden, in dem man Zwerge in allen Varianten kaufen kann (auch in der Serie „nur für Erwachsene”:).

Man kann auch den Online-Shop nutzen. Die Preisspanne ist ebenso wie die Größe der Figuren beeindruckend – von einigen Euro bis zu etwa zweitausend Euro, von wenigen Zentimetern bis zu fast einem Meter. Man hat die Qual der Wahl, aber ein rotes Mützchen ist Pflicht.

Fotoreportage: Gartenzwerge

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